Verband

Wie alles begann

Dortmund, 1899: Agnes Neuhaus, Mutter und Familienfrau in einer gut situierten Dortmunder Familie, verspürt „den Ruf Gottes“. Sie macht sich auf den Weg, aus dem behüteten Familienumfeld hinaus in die reale Lebenswelt von weniger privilegierten Frauen. Im Krankenhaus trifft sie auf „gefallene Mädchen“, denen sie nun ihre Fürsorge widmet. Der Bedarf ist groß und schnell steigt sowohl die Zahl derer, um die sich Agnes Neuhaus kümmert als auch derer, die sie dabei unterstützen.

Was zunächst als Engagement einer einzigen begann, führte bereits 1899 in Dortmund zur Gründung des ersten „Vereins zum guten Hirten“. Neben dem Einsatz für Frauen engagierte Agnes Neuhaus sich politisch für die Belange von Frauen, Kindern und Familien. So war sie an der Ausgestaltung des Jugendwohlfahrtgesetzes (JWG) beteiligt, das lange Jahre die Grundlage für die Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland stellte, bis es durch das Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) 1991 weiter entwickelt wurde.

Die Idee von Agnes Neuhaus, sich für Frauen in Not einzusetzen, verbreitete sich schnell auch über den Dortmunder Raum hinaus und in anderen Regionen gründeten sich weitere Ortsvereine. Heute ist der SkF bundesweit mit über 150 regionalen Gruppierungen tätig.

Die enge Verbindung zur katholischen Kirche besteht heute ebenso wie zur Gründungszeit des SkF. Religiöse Motive waren der Ursprung der Arbeit von Agnes Neuhaus und auch heute noch ist die Arbeit als Ausdruck „gelebten Christseins“ wesentliches Kennzeichen des SkF.

Agnes Neuhaus und ihre Mitstreiterinnen engagierten sich aus christlicher Nächstenliebe und ehrenamtlich.

Die Ehrenamtlichkeit ist ein weiteres wesentliches Kennzeichen und auch heute noch eine wichtige Säule der SkF-Arbeit. Auch wenn die Soziale Arbeit nach und nach schwerpunktmäßig in die Hände hauptamtlicher MitarbeiterInnen überging, ist die Leitung nach wie vor in der Hand ehrenamtlich tätiger Frauen. Darüber hinaus engagieren sich ehrenamtliche MitarbeiterInnen in unterschiedlicher Weise auch in der Arbeit der Fachbereiche und ergänzen die Arbeit der Hauptamtlichen.

Das ursprüngliche Aufgabenfeld Agnes Neuhaus’ – die Arbeit mit Frauen – weitete sich schnell aus auf die Kinder und Familien der betreuten Frauen. Auch heute noch liegt der Schwerpunkt der SkF-Arbeit in Angeboten und Beratungsdiensten für Kinder, Jugendliche, Frauen und Familien. Diese Angebotspalette spiegelt sich beim SkF Soest wieder, der vielfältige Aufgaben im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe wahrnimmt sowie mit dem Mädchenhaus Monika ein spezielles Hilfsangebot für Mädchen.

Als Fachverband im Deutschen Caritasverband ist der SkF neben der Bundeszentrale in Dortmund eng in die jeweiligen Diözesan-Caritasverbände, für Soest der DiCV Paderborn, eingebunden. Weitere Informationen finden Sie unter: www.skf-zentrale.de.